Brunnen im Schlossgarten von Schloss Schwetzingen

BEEINDRUCKENDE WASSERVERSORGUNG AUS DEM 18. JAHRHUNDERTDIE MASCHINERIE DER WASSERRÄDER

Schwetzingen besitzt eine der ältesten noch funktionstüchtigen Einrichtungen zur Wasserversorgung. Im Unteren Wasserwerk faszinieren die alte Maschinerie und die historische Knochenmühle.

Wasserturm am oberen Wasserwerk im Schlossgarten von Schloss Schwetzingen

Ohne Wasser wäre der Garten nur halb so schön.

ZWEI WASSERWERKE VERSORGEN DEN SCHLOSSGARTEN

Für den Betrieb von Wasserspielen im Schwetzinger Schlossgarten war eine ausgeklügelte Wasserversorgung mit entsprechender Maschinerie nötig. Die zahlreichen Brunnen und Wasserkünste im Gartenareal wurden durch zwei Wasserwerke versorgt. Das Obere Wasserwerk bediente den Arionbrunnen bis zu den wasserspeienden Hirschen sowie den Seepferdchenbrunnen. Das Untere Wasserwerk betrieb alle Wasserkünste am Badhaus, am Naturtheater und am Römischen Wasserkastell.

WIE FUNKTIONIERTE DAS?

Als Antrieb für die Maschinerie dienten Wasserräder im benachbarten Leimbach. Wellen und Zahnräder übertrugen die Kraft auf Kolbenpumpen. Aus mehreren miteinander verbundenen Wasserbehältern wurde das Grundwasser in Reservoirs gepumpt. Über die Druckleitung des Oberen Wasserwerks konnte sogar eine Höhe von 15 Metern bei der Fontäne des Arionbrunnens erreicht werden – für die damalige Zeit eine enorme Leistung. Dazu nutzte man das physikalische Prinzip der kommunizierenden Röhren – dies bekommt man sehr anschaulich in den thematischen Wasserführungen erklärt und gezeigt.

Detail des oberen Wasserwerks im Schlossgarten von Schloss Schwetzingen

Das Wasserwerk sorgte für große Fontänen.

DIE KNOCHENMÜHLE

Da der Kurfürst den Garten immer wieder erweitern ließ, stieg auch der Wasserbedarf. Das Obere Wasserwerk reichte nicht mehr aus, sodass zwischen 1762 und 1765 das Untere Wasserwerk errichtet wurde. Hier ist heute noch eine durch Wasserkraft betriebene Knochenmühle zu sehen. Knochenmehl nutzte man zur Herstellung von Leim und Dünger. Ein historischer Leimofen ist in der Ausstellung „Historische Arbeits- und Gartengeräte“ zu sehen.

Beide Wasserwerke liegen außerhalb des Schlossgartens und können im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden. Bitte fragen Sie bei der Schlossverwaltung nach.