mercredi, 1. avril 2020

Château et Parc de Schwetzigen | Généralités Auch während der Schließung: Viel Leben in der Sommerresidenz der Kurfürsten

Der Schlossgarten Schwetzingen ist Ende März, Anfang April in normalen Jahren ein Anziehungspunkt für Gäste aus der Region – und auch für Touristen aus aller Welt. Die spektakuläre Kirschblüte im Obstgarten vor der Moschee zieht Tausende an, die das Naturereignis erleben wollen. In diesem Jahr ist alles anders. Auch wenn durch die Beschränkungen wegen des Corona-Virus alles stillzustehen scheint: Im Hintergrund wird ganz normal weitergearbeitet Die Gärtner kümmern sich um die Sommerpflanzung im Kreisparterre und um die riesigen Rasenflächen im Landschaftsgarten. Im Schloss dagegen herrscht Stille.

SOMMERBEPFLANZUNG IM PARTERRE

„Unsere Gärtner bereiten den Garten für den Sommer und die Zeit nach Corona vor“, erklärt Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung Schwetzingen. Mit einer deutlich verringerten Mannschaft muss nun alles gesät, umgetopft und ausgesetzt werden, was im Sommer blühen soll. Und dabei handelt es sich um zehntausende Pflanzen – das ganze Treibhaus steht voll. Außerdem werden die aktuellen Frühjahrsblüher versorgt und das Unkraut entfernt. Die Kübelpflanzen werden im Kalthaus in der Orangerie vor dem Apollotempel gegossen und in den jährlichen Formschnitt gebracht – im Warmhaus werden die wertvollen Zitruspflanzen gehegt und gepflegt.

 

ARBEITEN IM LANDSCHAFTSGARTEN UND FÜR DIE BRUNNEN

Auch für die riesigen Rasenflächen stehen jetzt Arbeiten an: Der Rasen im Kreisparterre und im Landschaftsgarten wird von den Überbleibseln des Winters wie Ästen und Blättern freigeräumt und für die Intensivmähung vorbereitet. Alle Wasserleitungen und Pumpen müssen kontrolliert und getestet werden – und auch die Brunnen mit ihren Wasserspielen sollen wieder sprudeln. Das Unkraut auf den Wegen wird im Schlossgarten schon seit Jahren thermisch und aufwendig mit einem Flammengerät bekämpft. „Und das alles mit derzeit vier oder fünf Mitarbeitern“, betont Michael Schöne, der stellvertretende Gartenmeister, nicht ohne Stolz. „Wir tun alles, damit die Gartenanlage auf gewohnt hohem Niveau erhalten bleibt und präsentiert werden kann.“ Unmittelbar nach der Pandemie soll der traditionsreiche Schlossgarten den Besucherinnen und Besuchern als Ort für Ausflüge und zum Wohlfühlen zurückgegeben werden.

 

UNHEIMLICHES SCHLOSS

Still und verwaist ist auch das Schlossgebäude – und das hat schon etwas Unheimliches. Die Dielen knarzen und die eine oder andere Flügeltür quietscht beim Öffnen scheinbar lauter als je zuvor. Gespenstische Ruhe herrscht, weder ein Laut aus dem Schlossgarten noch von der Ehrenhofseite. Durch die Fensterläden und die Sonnenjalousien dringt nur gedämpftes Licht in die großen Appartements des Kurfürsten der Pfalz. Das lebendige und quirlige Treiben, das hier schon seit dem 18. Jahrhundert in der Sommerresidenz herrschte, ist verschwunden. „Auch wenn wir noch keinen Termin wissen – wir freuen uns alle sehr auf die Zeit nach der Wiedereröffnung“, sagt Sandra Moritz.

 

Information

Aktuell sind Schloss und Schlossgarten Schwetzingen wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ebenso wie alle Kultureinrichtungen geschlossen.

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