Freitag, 1. April 2016

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen | Allgemeines SANIERUNG UNTERES WASSERWERK

Technik vom Feinsten aus der Glanzzeit der kurfürstlichen Sommerresidenz: Jetzt startet die Sanierung des Unteren Wasserwerks, mit dem im 18. Jahrhundert die Brunnen und Fontänen im Schlossgarten Schwetzingen betrieben wurden. Die Anlage ist ein spektakuläres Zeugnis für die avancierte Technik der Zeit – und sie ist fast vollständig erhalten. Jetzt wurden Mittel von über 2 Millionen Euro für die Sanierung freigegeben.

Sanierung eines einzigartigen Technikdenkmals startet jetzt

Technik vom Feinsten aus der Glanzzeit der kurfürstlichen Sommerresidenz: Jetzt startet die Sanierung des Unteren Wasserwerks, mit dem im 18. Jahrhundert die Brunnen und Fontänen im Schlossgarten Schwetzingen betrieben wurden. Die Anlage ist ein spektakuläres Zeugnis für die avancierte Technik der Zeit – und sie ist fast vollständig erhalten. Jetzt wurden Mittel von über 2 Millionen Euro für die Sanierung freigegeben.

TECHNIKDENKMAL VON EUROPAWEITEM RANG
Bernd Müller, der Leiter des für die Sanierung zuständigen Amtes Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, und Geschäftsführer Andreas Falz für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg stellten denn auch bei einer Begehung die Bedeutung des Wasserwerks heraus: Dass die beträchtliche Summe von über 2 Millionen Euro für die Sanierung nun freigegeben wurde, macht nicht nur den Beginn der Arbeiten möglich. Die Freigabe des Betrags sei, so Bernd Müller, auch ein Hinweis auf die Bedeutung des Wasserwerks. „Schloss Schwetzingen verfügt mit dem Unteren Wasserwerk über ein Technikdenkmal von einzigartigem Rang.“ Die Sanierungsarbeiten beginnen jetzt und werden sich über mehrere Jahre hinziehen.

WASSERRAD TRIEB NICHT NUR DIE PUMPEN AN
Das Untere Wasserwerk hatte die zentrale Aufgabe, mit seinen Pumpen die großen Brunnenanlagen im Schlossgarten zum Laufen zu bringen. Heute ist dieser Teil der historischen Anlage abgeschaltet und die Fontänen werden modern betrieben. „Aber die gesamte Technik des Unteren Wasserwerks ist erhalten“, erläutert Bernd Müller, „angefangen vom riesigen Wasserrad.“ Das enorme hölzerne Schaufelrad mit einem Durchmesser von gut vier Metern transportierte das gestaute Wasser des Leimbachs in ein erhöhtes Reservoir. Zugleich trieb es über seine Achse große hölzerne Zahnräder an und übertrug so die Wasserkraft des fließenden Bachs auf andere Getriebe – etwa die große Knochenmühle im Nebengebäude. Sie gehörte zur Schlossküche von Schloss Schwetzingen.

AVANCIERTE TECHNIK IN DER SOMMERRESIDENZ
Die gesamte Anlage befindet sich in eher unauffälligen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert am nördlichen Rand des Schlossgartens. Bernd Müller fasst zusammen: „Das Wasserwerk ist ein singuläres Technikdenkmal von ganz herausragender Bedeutung.“ Bekannt ist die kurfürstliche Sommerresidenz Schwetzingen als heiterer Ort von Kunst und Kultur des 18. Jahrhunderts – und heute noch unter diesem Schlagwort berühmt. „Da steckte aber auch eine Menge avancierter Technik hinter dem Glanz des Musenhofs“, erklärt Bernd Müller. „Wir haben durch die jetzt freigegebenen Mittel des Landes die Möglichkeit, ein Technikdenkmal von europaweitem Rang im Ensemble des an sich schon an Kostbarkeiten reichen Schlossgartens zu sanieren.“

EINMALIGE CHANCE DER VERMITTLUNG
Geschäftsführer Andreas Falz von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg sieht denn auch die einmalige Chance, mit dem einzigartigen Technikdenkmal noch ganz andere Facetten der Sommerresidenz Schwetzingen präsentieren zu können. „Wir werden, wenn die Sanierung durch Vermögen und Bau abgeschlossen ist, das Untere Wasserwerk gezielt den Besucherinnen und Besuchern präsentieren“, erklärt Andreas Falz. Der technische und logistische Aufwand, den ein so glänzender Hof wie der des pfälzischen Kurfürsten mit sich brachte, sei ein Thema, das für das Verständnis der Geschichte enorm wichtig sei. Die Bauarbeiten im Unteren Wasserwerk werden einige Jahre dauern.

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