Gefahr des Astbruchs: Wegesperrung im Englischen Garten
Steigende Temperaturen und immer weniger Niederschläge: Der Klimawandel zeitigt inzwischen deutliche Folgen, die vor allem im berühmten Schlossgarten Schwetzingen tiefgehende Schädigungen verursachen. Wegen der Gefahr des Astbruchs sperren die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg jetzt einige Wege im hinteren Teil des Schlossgartens auf unbestimmte Zeit, um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten.
SICHERHEIT DER BESUCHER GEHT VOR
Bei ihrer sorgfältigen Überwachung des Schlossgartens haben die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten jetzt Schädigungen von Bäumen festgestellt, die eine Gefahr des Astbruchs mit sich bringen. Um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher nicht zu gefährden, werden folgende vier Wege im westlichen Teil des Schlossgartens jetzt bis auf Weiteres gesperrt: ein Rundweg südwestlich des Großen Weihers, zwei Wege im südlichen Boskett und ein Weg westlich vom Apollokanal („Belt Walk“).
WASSERMANGEL SETZT PFLANZEN UNTER STRESS
Die Gründe für die Schädigung der Bäume reichen weit zurück und die Grundlage ist historisch: Durch die Rheinregulierung des 19. Jahrhunderts senkte sich der Grundwasserspiegel um sechs Meter gegenüber der Zeit, als der Schlossgarten entstand. Der Landschaftsgarten, angelegt auf einem Ausläufer der „Mannheimer Düne“, steht auf Sand. Auf dem Sandboden aber sind die Bäume, eine Folge des abgesenkten Grundwassers, fast ausschließlich auf das Oberflächenwasser angewiesen. Mit den zurückgehenden Niederschlägen der letzten Jahre geraten sie so sehr unter Stress, dass gesunde Bäume ganze Äste abwerfen. Nach und nach sterben die alten Bäume ab.
GÄRTEN WERDEN SORGFÄLTIG ÜBERWACHT
Wie erst kürzlich gemeldet, wurden in der letzten Zeit vermehrt Fälle beobachtet, in denen die gestressten Bäume begannen, auch gesunde Äste abzuwerfen. Aktuell erheben die Fachleute den Schadensbestand in allen Gärten und Parks, vom Norden des Landes bis an den Bodensee und von den Gartenanlagen im Osten des Landes, etwa in Weikersheim, bis zu den Anlagen am Oberrhein, etwa dem Schlossgarten Bruchsal oder dem Schlosspark Favorite Rastatt. Ziel ist es zuerst, schnell und gezielt agieren zu können: Wo müssen Wege und Zugänge gesperrt werden, um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten? Auch wenn bereits klar ist, dass die unterschiedlichen geologischen Situationen zu sehr unterschiedlichen Schädigungszuständen führen – überall sind die Hitze- und Trockenheitsschäden an Bäumen zu beobachten.