RESTAURIERUNG ERMÖGLICHT NEUES BESUCHSERLEBNIS
Ein heftiger Regen im letzten Jahr traf den grünen Gartenpavillon, der sich an der Nordseite des nördlichen Schlosspavillons befindet, besonders empfindlich. Das Parkett erlitt einen Wasserschaden und die kostbaren Möbel im Pavillon mussten im angrenzenden Kabinett untergebracht werden. Die originalen Holzböden, ein prächtiges Versailler Tafelparkett, wurden fachmännisch restauriert und anschließend erhielt der Pavillon seine Möbel zurück. Im Zuge der Restaurierung wurde zudem ein neues Besuchserlebnis geschaffen. Bislang konnten die Schlossgäste den Raum nur im Türrahmen stehend bewundern. Nun steht ein abgegrenzter Bereich zur Verfügung, der es den Besucherinnen und Besuchern im Rahmen der Führungen erlaubt, den vollständig aus Holz bestehenden Gartenpavillon zu betreten und die Möbelstücke aus einer größeren Nähe zu sehen.
GRÜNER PAVILLON ALS BEREICHERUNG FÜR DEN SCHLOSSGARTEN
In wenigen Jahren feiert der grüne Gartenpavillon seinen 250. Geburtstag. Kurfürst Carl Theodor liebte sein Schloss Schwetzingen mit dem prächtigen Schlossgarten. Auch nach seinem Umzug nach München 1778, um die Erbschaft des Kurfürstentums Bayern anzutreten, zog es ihn oft hierher zurück. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er auch nach 1778 verschiedene Bauten beauftragte. Dazu gehören etwa die einzig erhaltene Gartenmoschee, der Tempel des Merkur oder auch eben jener grüne Gartenpavillon. Ausführender Architekt war, wie bei allen Gartenbauten in Schwetzingen, der kurpfälzische Oberbaudirektor Nicolas de Pigage (1723-1796). Vorbild für den Pavillon war das durch die Revolutionskriege zerstörte Teehaus im Schlossgarten von Oggersheim. Der grüne Pavillon ist damit der einzige chinoise Bau des 18. Jahrhunderts in der Kurpfalz.
VERWANDLUNGSTISCH VON ROENTGEN IST DAS HIGHLIGHT
Der Pavillon wurde vom Kurfürsten als Arbeitszimmer genutzt und befand sich direkt neben seiner Wohnung. Viele der Möbelstücke stammen vom Hofebenisten Johann Jacob Kieser (1734-1776). Ein Highlight steht in der Mitte des Raums: der Verwandlungstisch von Abraham Roentgen aus dem Jahr 1760. Er und sein Sohn waren die erfolgreichsten und besten Möbelschreiner in ihrer Zeit. Sie arbeiteten unter anderem für Katharina die Große, Marie-Antoinette oder auch Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Die Möbelstücke aus der Werkstatt Roentgens zeichnen sich dadurch aus, dass kostbare Hölzer verwendet wurden und sie eine geniale Mechanik aufweisen. Dazu gehören unter anderem auch Geheimfächer. Der Schwetzinger Verwandlungstisch kann zudem beliebig in seiner Höhe durch ein Raster verstellt werden.
SERVICE UND INFORMATIONEN
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlossgarten Schwetzingen
täglich 9.00 bis 20.00 Uhr, letzter Einlass 19.30 Uhr
Schloss Schwetzingen
Ganzjährig geöffnet
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
PREISE
Garteneintritt
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €
BESUCHSHINWEISE
Wir empfehlen Ihnen, weiterhin eine Maske zu tragen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen.
KONTAKT
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen
service@schloss-schwetzingen.com
Telefon +49(0)62 21.65 888-0