Kurfürst in schwierigen Zeiten
Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg übernahm 1690 zu einer schwierigen Zeit die Herrschaft. Der Pfälzische Erbfolgekrieg tobte und verwüstete das Land. Erst 1697 schloss man Frieden. Der Kurfürst hatte dabei – zumindest in Teilen – ein glückliches Händchen: Johann Wilhelm erreichte die Rückgabe der von den Franzosen besetzten pfälzischen Gebiete. Die Kriegsschäden bekam er jedoch nicht ersetzt. Zudem musste er Frankreich versichern, dass er die vorangetriebene Rekatholisierung der Pfalz nicht rückgängig machen würde. Dem katholischen Kurfürsten kam dies nicht ganz ungelegen. Im Jahr des Friedensschlusses äußerte Johann Wilhelm die Absicht, Schwetzingen als Jagdschloss wiederaufzubauen – er spielte sogar mit dem Gedanken, seine Residenz dauerhaft dorthin zu verlegen.
Aufbau einer Sommerresidenz
Im Oktober 1698 erteilte der Kurfürst dann den Befehl, „das Schloß Schwetzingen wieder auf zu Bawen“. Aus Kostengründen beschloss man zunächst, die Anlage wie vor dem Krieg wiederherzustellen. Die beiden zweistöckigen Flügelbauten, die den äußeren Schlosshof begrenzen und das Aussehen des Schlosses maßgeblich prägen, ließ Johann Wilhelm erst 1710 errichten. In ihnen brachte der Kurfürst Kavaliere, Hofdamen und Bedienstete unter. 1714 zeigte sich das Schloss dann als kleine, frühbarocke Dreiflügelanlage mit fürstlichem Ehrenhof, der sich zur Stadt hin öffnete.
Ein barockes Kunstwerk
Nur zwei Jahre später verstarb Kurfürst Johann Wilhelm kinderlos. Sein Bruder, Carl Philip, übernahm die Herrschaft. Er erweiterte den Schlossmittelbau auf der Gartenseite und gab ihm eine symmetrisch barocke Fassade. Auch der Schlossgarten wurde ganz im Stil des Barock umgestaltet: Es entstanden geometrisch angelegte Blumenbeete, Springbrunnen sowie die erste Orangerie am heutigen Kreisparterre. Sein Nachfolger Carl Theodor konnte auf diesen gärtnerischen Vorlagen aufbauen: Sein Hofgärtner Johann Ludwig Petri und der Architekt Nicolas de Pigage ließen ab 1753 ein abwechslungsreiches grünes Kunstwerk entstehen.
Service
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlossgarten
26. März bis 28. Oktober
Mo – So, Feiertag 09.00 – 20.00 Uhr (letzter Einlass 19.30 Uhr)
Schloss
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigten.
Klassische Schlossführung (60 Minuten)
26. März bis 28. Oktober
Mo – Fr 11.00 – 16.00 Uhr stündlich
Sa, So, Feiertag 10.30 – 17.00 stündlich (bei Bedarf halbstündlich)
Klassische Schlossführung (90 Minuten)
26. März bis 28. Oktober
Mo – Fr 12.00 und 14.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr
PREIS
Schlossgarten
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €
Schloss (mit Führung 60 Minuten) und Garten
Erwachsene 11,00 €
Ermäßigte 5,50 €
Familien 27,50 €
Schloss (mit Führung 90 Minuten) und Garten
Erwachsene 12,00 €
Ermäßigte 6,00 €
Familien 30,00 €
KONTAKT
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen
Besucherzentrum Schlosskasse
Telefon +49(0)62 02.12 88 28
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