Konzert & Theater
Termin: Dienstag, 27.05.2025, 19:30
Dumm gelaufen: Bläst man in ein Saxophon hinein, klingt’s sofort nach Jazz. Dabei wollte Adolphe Sax 1840 mit seinem glitzernden Rohrblatt-Instrument eigentlich nur im Orchester die klangliche Lücke zwischen Oboe und Klarinette schließen. Heute arbeiten viele Saxophonisten eifrig an ihrer Rückkehr zur klassischen Musik – im Falle des Signum Saxophone Quartets vor allem mithilfe eigener Bearbeitungen. Da die vier Saxophonisten immer wieder betonen, wie viel sie von den Streichern des Artemis Quartetts gelernt haben, darf man auf ihre geblasene Version von Dvořáks amerikanischem Streichquartett gespannt sein. Erwin Schulhoff, der sich dem Dada, dem Kommunismus und dem Jazz nahe fühlte, mochte das Saxophon sehr, und so dürfte das Arrangement seiner Streicher-Stücke op. 14 ebenso passend sein wie die klangliche Umwidmung von Ástor Piazzollas Suite del Ángel. Schließlich geht es bei Piazzolla um Engel, die Tango tanzen. Und um einen Engel, der (im Finalsatz La Muerte del Ángel) stirbt – ausgerechnet nach einer Fuge …