EINE MÄCHTIGE VERBINDUNG
Die Medici waren eine der berühmtesten Familien der Welt. Das Herrscherhaus aus Florenz, aus der vom 15. bis zum 18. Jahrhundert Großherzöge der Toskana, Päpste und französische Königinnen hervorgingen, beeinflusste dank dynastischer Verbindungen die wichtigen Zentren Europas. 23 Jahre alt war Anna Maria Luisa de‘ Medici, als sie am 29. April 1691 mit dem Kurfürsten Johann Wilhelm aus der Familie der Wittelsbacher verheiratet wurde. Das Paar soll eine glückliche Ehe geführt haben, trotz der zahlreichen Liebschaften des Gemahls. Im September 1717, gut ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, kehrte Anna Maria de‘ Medici in ihre Heimat zurück, wo sie bis zu ihrem Tod am 18. Februar 1743 lebte.
KUNST UND KULTUR FÜR DIE DÜSSELDORFER RESIDENZ
Die kunstsinnige Kurfürstin brachte Musik, Kunst, Kunsthandwerk und Mode aus der Toskana, italienischen Geschmack und Lebensgefühl nach Düsseldorf, wo sich – nach den Zerstörungen des Heidelberger Schlosses – die damalige kurfürstliche Residenz, Schloss Benrath, befand. Nach Rom und Venedig zählte Florenz in jener Zeit zu den wichtigsten Kulturmetropolen: Anna Maria Luisa lieferte entscheidende Impulse für die Entstehung einer Gemäldegalerie von Weltruf in der kleinen Stadt am Niederrhein.
SCHLOSS SCHWETZINGEN UNTER KURFÜRST JOHANN WILHELM
Seit 1685 regierte die katholische Linie Pfalz-Neuburg des Hauses Wittelsbach die Kurpfalz und zugleich in Personalunion die Herzogtümer Pfalz-Neuburg sowie Jülich und Berg am Niederrhein mit der Hauptstadt Düsseldorf. Nach den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte der neue Kurfürst Johann Wilhelm (geb. 1658, reg. 1690–1716 in Düsseldorf) bereits 1697 die Absicht, Schwetzingen als Jagdschloss wiederaufbauen zu lassen. Ein Jahr später erteilte der Kurfürst selbst vor Ort den Befehl: „das Schloß Schwezingen wieder auf zu Bawen zu lassen, also hat churpfälzische hofcammer daran zu sein, damit das hier zue nöthige holz und alles andere Baw materialia nicht ausgenommen annoch diesen herbst beygebracht werden und ahn dessen fortsetzung kein mangel erscheine.“
IN ERINNERUNG AN DAS KURFÜRSTENPAAR
Als Abschluss des neuen Ehrenhofs wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts vom Hof-Architekten Adam Breunig die beiden halbkreisförmigen Wachhäuser gebaut, die erst später ihre seitlichen Anbauten erhielten. Direkt neben diese setzte Breunig zwei massive Steinstelen mit den plastisch und farblich gestalteten Wappen des Bauherrn und seiner Frau: Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg und Anna Maria Luisa de’ Medici – bis heute die prächtige Bekrönung des Eingangsportals zum Schloss.
Service und Informationen
Schloss Schwetzingen
vorerst weiterhin geschlossen
Öffnungszeiten Schlossgarten
Täglich 9 bis 20 Uhr, letzter Einlass 19.00 Uhr. Der Garten schließt um 20 Uhr.
Gartenmoschee und Badhaus täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet
EINTRITT
Erwachsene 7,00 €; Ermäßigte 3,50 €
BESONDERE HINWEISE
Eingang Zähringer Tor Mo - Fr nur Aufsicht für Einlass mit Jahreskarte, keine Kasse, Sa, So & Feiertag Kasse geöffnet
Höchstens 800 Personen gleichzeitig
KONTAKT
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen
Besucherzentrum Schlosskasse
Telefon +49(0)62 02.12 88 28
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