Freitag, 24. Juni 2022

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen | Allgemeines 1. Juli 1680: Der Verfasser des berühmtesten barocken Gartentraktates, Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville, wird geboren

Der französische Gelehrte und Verfasser wissenschaftlicher Schriften Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville fasste 1709 in einem Buch Anleitungen zum Anlegen von Gärten zusammen. Dieses fand in ganz Europa Anklang und wurde reichlich in die Praxis umgesetzt. Auch die Gestaltung des Schlossgartens von Schwetzingen – ein Meisterwerk der Gartenkunst – geht auf Anregungen seiner Gartentheorie zurück. Am 1. Juli 1680 wurde Dezallier d’Argenville in Paris geboren.

GELEHRTER, SAMMLER UND GARTENTHEORETIKER

Mit dem Buch „La théorie et la pratique du jardinage“ fasste der französische Gelehrte Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville 1709 die einzelnen Gartengestaltungselemente der klassischen Periode unter Andre Le Notre theoretisch zusammen. Er begründete mit diesem Hauptwerk über die Gartenbaukunst die Gartenarchitektur als eigenständige Kunst. Das Werk verbreitete sich rasch in ganz Europa und fand zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen. Dieser Meilenstein der Gartenbaukunst war vor allem durch seine zahlreichen detaillierten Praxistipps sowie anschaulichen Zeichnungen und Musterpläne für die konkrete Gartengestaltung ein enormer Erfolg.

 

GESTALTUNG DES SCHLOSSGARTENS NACH DEZALLIER D’ARGENVILLE

Der Garten der einstigen Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz in Schwetzingen erzählt Besucherinnen und Besuchern viel über die Leidenschaften und Neigungen seines Bauherrn: Er war den Künsten und Wissenschaften zugewandt und prägte die Gestaltung des Schlossgartens während seiner Regierungszeit nachhaltig. Er wollte den Schlossgarten in einen prächtigen Musentempel nach zeitgenössischem französischem Vorbild verwandeln und engagierte von 1753 bis 1758 den in Paris ausgebildeten Gartenarchitekten Johann Ludwig Petri für die Planung und den Ausbau des neuen Schlossgartens.

 

DER SCHLOSSGARTEN BLÜHT AUF

Petri kannte das Werk von Dezallier d’Argenville, und er orientierte sich an dessen Traktat bei seinem Gartenbauvorhaben in Schwetzingen. Er entwarf das Kreisparterre, das durch Zirkelgebäude und Laubengänge eingefasst wurde. Die vom Schloss nach Westen verlaufende Hauptachse wurde aufwendig mit Blumenrabatten, Wasserspielen und Heckenzonen geschmückt. Die Seitenflächen wurden als Boskette gestaltet. Geometrisch exakte Strenge in der Form ist das Hauptelement des französischen Barockstils. Petri drückte der Schlossgartenarchitektur seinen Stempel auf – seine barocke Gartengestaltung ist bis heute zu erkennen.

 

EINZIGARTIGE GARTENANLAGE VON EUROPÄISCHEM RANG 

Schloss Schwetzingen ist vor allem wegen der Schönheit und Harmonie seines Schlossgartens weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. In der Nachfolge von Petri erweiterten die Gartenarchitekten Nicolas de Pigage und Friedrich Ludwig von Sckell den Garten harmonisch mit verspielten Elementen wie zahlreichen Skulpturen, der beeindruckenden Gartenmoschee, dem faszinierenden Naturtheater mit Apollotempel, Carl Theodors privatem Badhaus und einem englischen Landschaftsgarten. Die Vielfalt des Gartens kann noch heute bewundert werden.

 

SERVICE UND INFORMATIONEN 

ÖFFNUNGSZEITEN

Schlossgarten Schwetzingen

27. März – 29. Oktober

Mo – So, Feiertag 09.00 – 20.00 Uhr

 

Schloss Schwetzingen

Ganzjährig geöffnet

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

 

BESUCHSHINWEISE

Wir empfehlen, weiterhin eine Maske zu tragen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen.

 

KONTAKT

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen

Schloss Mittelbau

68723 Schwetzingen

Telefon: +49(0)62 02.81 386

service@schloss-schwetzingen.com

Download und Bilder

Prächtige Anlage

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Technische Daten

JPG, 2600x1838 Pxl, 6.60 MB

Prächtige Anlage

Bildnachweis

Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Petra Schaffrodt

Technische Daten

JPG, 2600x1950 Pxl, 1.11 MB