EIN MEISTER AUF SEINEM GEBIETJOHANN LUDWIG PETRI
Johann Ludwig Petri schuf im Schlossgarten ein vielgerühmtes Kunstwerk. Kunstvoll angelegte Beete, Wasserspiele und das einzigartige Kreisparterre faszinieren die Besucher noch heute.
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Einzigartige Gartenanlage von europäischem Rang
Brunnen mit Puttengruppe.
WOHER KAM DER GRANDIOSE GARTENKÜNSTLER?
Johann Ludwig Petri (1714–1794) war um 1740 in Saarbrücken tätig und wurde 1742 zum Gartenbaudirektor im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken ernannt. Als einmalige Raumschöpfung lieferte er für Schwetzingen den Entwurf des Parterres in Kreisform. Kurfürst Carl Theodor machte ihn 1755 zu seinem Oberhofgärtner. Dennoch arbeitete er weiter in Zweibrücken und kam nur zu Besuchen in die Kurpfalz. 1756 kamen die Arbeiten aufgrund finanzieller Engpässe zum Erliegen. Petri bat daher um seine Entlassung.
Der nördliche Zirkelbau.
WAS SCHUF ER EINZIGARTIGES?
1753 legte Hofgärtner Petri einen Entwurf vor, den der Kurfürst sofort genehmigte. Dem neuen Gartenplan lag ein Kreisparterre zugrunde. Im Süden und Norden wird es durch zwei Zirkelbauten umfasst, während durch zwei in Viertelkreisen angelegte Laubengänge das Rund geschlossen wird. Daran schließen rechtwinklig angelegte Heckenbereiche an. Die Mitte des Kreisparterres ist durch den Arionbrunnen mit beeindruckender Fontäne betont. In der europäischen Gartenkunst gilt das von Petri gestaltete Schwetzinger Kreisparterre als einzigartig.
Historische Ansicht des Gartenplans von Hofgärtner Johann Ludwig Petri, 1753.
Von Petri geplant: die Broderiebeete im Kreisparterre.
WOHER KAM DIE IDEE?
Petris Gartenplan zeigt die aktuelle zeittypische Gestaltungsweise nach der Vorlage des französischen Gartentheoretikers Antoine Joseph Dezallier d´Argenville. Heute dient der Plan als Grundlage für die originalgetreue Rekonstruktion der Felder entlang der Hauptachse mit ihren ornamentalen Broderien, französisch für „Stickmuster“. Übrigens: Im April 1754 erhielt Petri 100 Dukaten für seine „emsigen Bemühungen“.