Auch ein ORT DER MUSIK
Die Bezeichnung „Badhaus“ trifft nur teilweise den Zweck des kleinen Lustschlosses. Es ist nicht einmal bekannt, ob der Kurfürst das große marmorne Wasserbecken – von dem der Name stammt – je selbst benutzt hat. Überliefert ist vielmehr, dass er hier mit auserwählten Gästen in kleinem Kreis diskutierte und musizierte. So erinnert sich der Musiker Christian Daniel Schubart an einen Besuch beim Kurfürsten im Jahr 1773: „Er befand sich, seiner Gewohnheit nach, im Badhause, einem im schwetzingischen Garten gelegenen liegenden zwar kleinen, aber ungemein geschmackvollen Gebäude, die Prinzen Gallian und Ysenburg, die Frau von Sturmfeder und noch ein paar Kavaliers waren bei ihm. Er hatte beinah allen Glanz, jede Miene der zweifelnden Hoheit – nach Klopstocks Ausdruck – abgelegt und schien nur guter Mensch und liebenswürdiger Gesellschafter zu seyn.“ Schubart berichtet weiter, der Kurfürst habe selbst auf der Flöte gespielt, mit den Anwesenden zusammen musiziert und über Literatur und Kunst gesprochen.