Schlafzimmer des Kurfürsten Carl Theodors im Schloss Schwetzingen

BESCHEIDENE WOHNRÄUME AUF DEM LANDEDAS APPARTEMENT DESKURFÜRSTEN CARL THEODOR

In seiner Sommerresidenz stand Kurfürst Carl Theodor ein zwar schlichtes, jedoch mit allen notwendigen Räumen ausgestattetes Appartement zur Verfügung. Schön sind die originalen Weichholzdielen von 1700 und die bemerkenswerten Stuckdecken mit Bandelwerk-Ornamenten.

Zweites Vorzimmer des kurfürstlichen Appartements in Schloss Schwetzingen

Das zweite Vorzimmer – ein Raum mit vielen Funktionen.

ARBEITEN, WARTEN, SCHLAFEN – IN DEN VORZIMMERN

Das erste Vorzimmer besaß zahlreiche Funktionen: Es war Durchgangszimmer, Aufenthalts- und Arbeitsraum für das Personal. Im Turmerker befindet sich das Zimmer für den persönlichen Kammerdiener. Wie auch im zweiten Vorzimmer warteten hier zudem die Besucher auf ihre Audienz beim Kurfürsten. Diese Räume sind deshalb nur sehr einfach möbliert. Einen schönen Blick hat man vom ersten Vorzimmer in die Schlosskapelle. Die hier eingerichtete Hofloge war nur für die fürstliche Familie bestimmt.

IM SCHLAFZIMMER HATTE DER KURFÜRST SEINE RUHE

Im Unterschied zum französischen Hof in Versailles fanden in Carl Theodors Schlafzimmer keine öffentlichen Zeremonien des Zubettgehens und Aufstehens statt. Dennoch war das Schlafzimmer ein öffentlicher Empfangsraum. Hier traf sich der Kurfürst allmorgendlich mit seiner Frau und dem gemeinsamen Beichtvater Seedorf zum gemeinsamen Frühstück. Am Beginn der Ehe bestimmten Elisabeth Auguste und Pater Seedorf hier die Tagespolitik. Bis eines Tages der Scheibsekretär verschlossen war und Carl Theodor somit deutlich machte, dass er ihre Ratschläge nicht mehr hören wollte.

Kabinett im Appartement des Kurfürsten Carl Theodor im Schloss Schwetzingen

Hierhin zog sich der Kurfürst zurück.

RÜCKZUGSORT KABINETT

Wollte Kurfürst Carl Theodor in Ruhe lesen oder Besucher zu vertraulichen Gesprächen empfangen, zog er sich in sein Kabinett zurück. Dieser sehr private Raum diente auch der Körperhygiene und hier wurde der Kurfürst von wenigen Diener angekleidet. Über eine Tapetentür war die Retirade, die Toilette, zu erreichen. Angrenzend führte eine Treppe in das Gartenappartement im Erdgeschoss. Eine weitere Tür verband ab 1780 das Kabinett mit dem Arbeitszimmer im angebauten grünen Gartenpavillon.

Das Konferenzzimmer mit Konferenztafel im Schloss Schwetzingen

Der Raum war ein beliebter Treffpunkt des Hofes.

WICHTIGE ENTSCHEIDUNGEN IM KONFERENZZIMMER

Während seiner 35-jährigen pfälzischen Regierungszeit erließ Carl Theodor rund 120.000 Verordnungen und Gesetze in circa 1.660 Sitzungen. Wichtige Entscheidungen wurden im Konferenzzimmer getroffen. Einfache Tische, umhängt mit dem gleichen Stoff der Tapete, dienten als Konferenztische. Der Hof und seine Gäste erfreuten sich jedoch weitaus mehr an den mehrmals wöchentlich aufgestellten Glücksspieltischen. Diese sogenannten „Appartements“ waren Mittelpunkt der gesellschaftlichen Ereignisse bei Hofe.

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