Schlossgarten Schwetzingen

Von Fontänen, Bassins und WasserwerkenAUSGEKLÜGELTES WASSERSYSTEM

Der Schlossgarten von Schwetzingen ist ein Meisterwerk der Gartenbaukunst. Wasser belebt die weitläufige Anlage: Das Nass tropft, spritzt und schießt in die Höhe. Dafür war ein ausgeklügeltes Wassersystem notwendig.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schlossgarten, Arionbrunnen

Die Fontäne des Arionbrunnens erreicht eine Höhe von 15 Metern.

Beeindruckende Wasserspiele

Der Gartenarchitekt Nicolas de Pigage und der Hofgärtner Johann Ludwig Petri planten für den Schlossgarten von Schwetzingen zahlreiche Fontänen, Brunnen und Bassins. Ein ausgeklügeltes System mit Wasserwerken, Pumpen und Leitungen sollte sie versorgen. Die Fontäne des Arionbrunnens konnte schon damals eine Höhe von 15 Metern erreichen. Heute übernehmen elektrische Pumpen die Arbeit, die historische Mechanik zum Betrieb der Wasserspiele ist jedoch noch immer voll funktionstüchtig.

SPIEGELBASSIN UND RASENFLÄCHE

Nicht alle Anlagen von damals haben sich erhalten. Das Bassin mit den wasserspeienden Hirschen sah zu Zeiten von Kurfürst Carl Theodor ganz anders aus. Ursprünglich war dort ein sehr großes Spiegelbassin. Heute erstreckt sich hier nur noch eine Rasenfläche. Die Umrisse verraten noch immer die Konturen des Beckens. Im 19. Jahrhundert beschloss man, das Bassin abzubauen – der Boden war wegen des undichten Beckens sumpfig geworden, wodurch ein unangenehmer Geruch in der Luft lag.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schlossgarten, Hirschbassin

Die Brunnenanlage mit den kolossalen Hirschen war ursprünglich viel größer.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schlossgarten, Ansicht der Neuen Orangerie und Wasserkanal

Der Kanal um den Orangeriegarten versorgt die Kübelpflanzen mit Wasser.

Wasserwege und Kanäle

Das von Pigage geschaffene Kanalsystem ist die Lebensader des Schlossgartens. Es versorgt die Anlage mit Wasser und ist wohldurchdacht – denn das Gelände ist fast eben und stellte daher eine Herausforderung dar. Zu- und Ablauf erfolgen über den angrenzenden Leimbach. Die Wasserwege setzen besondere Akzente, bilden Grenzen und sind auch praktisch: Bis heute liefert der Orangeriekanal, in den sich das Überwasser der Fontänen ergießt, das Nass zum Gießen der kostbaren exotischen Kübelpflanzen.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schlossgarten, Ansicht des Unteren Wasserwerks

Das Untere Wasserwerk wurde zwischen 1762 und 1765 erbaut.

Historische Wasserwerke

Für den Betrieb der Brunnen und Wasserspiele wurde ein ausgeklügeltes Wassersystem benötigt. Als Inspiration diente dem Brunnenmeister die berühmte Wasserhebemaschine von Marly im Schlossgarten von Versailles. Für die Wasserversorgung in Schwetzingen waren zwei Wasserwerke notwendig. Aus Wasserbehältern wurde das Grundwasser in Reservoirs gepumpt. Die Pumpen konnten bis zu 13,2 Liter Wasser pro Sekunde fördern, um die Wasserspiele über Wasserleitungen ganze 12 Stunden lang zu betreiben.

Die Themenwelt „Feuer und Wasser“ stellt die Macht der Elemente in Schlössern, Gärten und Klöstern in den Mittelpunkt. Erkunden Sie das Spiel mit Feuer und Wasser und erfahren Sie von der Bändigung, Inszenierung und Entfesselung dieser Elemente.

Themenwelt „Feuer und Wasser“